Wer ist der Täter? – ein Gentechnik-Krimi
Am 05.02.2025 besuchten drei Gentechnik-Expertinnen unsere Schule und brachten viele Kisten Material mit. Schon am Nachmittag zuvor hatten Sie in zwei Fachräumen Mikropipetten, Pufferlösungen, DNA-Proben, Eppendorf-Gefäße, Gelelektrophorese-Kammern, Thermocycler und allerlei anderes Equipment vorbereitet.
In den nicht vertieften Bio-Kursen der Q12 standen die Schülerinnen und Schüler vor der Herausforderung, einen Entführungstäter mithilfe von gefundenen Haarproben zu ermitteln. DNA-Proben verschiedener verdächtiger Personen wurden mittels einer PCR (= Polymerase Chain Reaction) vervielfältigt. Während das automatisierte Gerät lief, wurde ein Gel für die anschließende Gelelektrophorese gegossen. Nach einigen Minuten erstarrte es ähnlich wie Tortenguss. Mit viel Sorgfalt pipettierten die Forscherinnen und Forscher die präparierten Ansätze in freigehaltene Geltaschen. Während die angelegte Gleichspannung ein sogenanntes Bandenmuster des genetischen Fingerabdrucks erzeugte, gab es schon erste Vermutungen, wer der Täter war. Bestätigung ergab dann die Auswertung mit einer UV-Lampe. Die Festnahme steht noch aus.
Währenddessen durfte der vertiefte Kurs eigenes Genmaterial durch Spülen mit Salzlösung gewinnen, zentrifugieren, vervielfältigen und ebenfalls durch Gelelektrophorese auftrennen. Ziel war es für diese Schülerinnen und Schüler, herauszufinden, ob sie genetisch bedingt zu dem Chronotyp Lerche (=Frühaufsteher) oder zu dem Chronotyp Eule (= Spätaufsteher) gehören. Besonders faszinierte die Teilnehmenden dieses sechsstündigen Kurses, ihr eigenes Erbgut als tablettengroße Pellets sehen zu können.
Das Feedback aller Schülerinnen und Schüler war sehr einstimmig: Es hat Spaß gemacht, praktisch zu arbeiten und die im Unterricht gelernten theoretischen Inhalte mit den Geräten tatsächlich anwenden zu können. Auch war es beeindruckend, die Abläufe in einem molekularbiologischen Labor nachvollziehen zu können.
A. Spreitzer und K. Stahl