„Was hat das Universum mit mir zu tun?“ Dieser und weiteren Fragen aus den Weiten des Alls stellten sich Josef M. Gaßner und ca. 300 begeisterte Besucherinnen und Besucher der 2. Space Night, die am Mittwoch, den 15. November 2023, am Gymnasium Bruckmühl stattfand.
Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom gleichnamigen Q12 – P-Seminar. Bereits im Herbst 2023 gelang es den Schülerinnen und Schülern, bei einer Vortragsveranstaltung von Prof. Dr. Harald Lesch an der Technischen Hochschule Rosenheim, seinen Freund und Kollegen Dr. Josef M. Gaßner für einen Vortrag im Rahmen der Space Night zu gewinnen. Der international bekannte Astrophysiker und Autor zahlreicher Bücher Gaßner spricht seit Jahren im youtube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben“ zu einem breiten Publikum und erklärt dabei komplexe Dinge aus der Welt der Astrophysik auf anschauliche Art und Weise.
In seinem Vortrag verblüffte Gaßner das Publikum immer wieder mit Erkenntnissen der theoretischen Astrophysik, die zeigen, dass nur winzig kleine Veränderungen bei den Naturgesetzen unsere Existenz nicht erlauben würden. Dreht man beispielsweise minimal an der Gravitationskonstante, wären keine stabilen Systeme im Universum möglich, was Voraussetzung für Leben ist. Dies lasse viel Spielraum, über die Ursache unserer Existenz nachzudenken, so Gaßner, und er zeigte dabei drei mögliche Szenarien auf. Egal, wie man sich dann als einzelner entscheidet, sei jedes Leben und jede Lebensform, auch aus physikalischer Sicht, von unschätzbarem Wert, die es zu achten gilt und der viel mehr Achtung geschenkt werden sollte. Ein kleiner Käfer könne von einem kleinen Kind in Windeseile zertreten werden, aber alle Professoren dieser Welt seien nicht im Stande, ihn wieder zum Leben zu erwecken, so der Referent.
Die Oberstufenschülerinnen und – schüler des P-Seminars sorgten mit ihren kurzweiligen und ansprechenden Experimenten vor und nach dem Vortrag für die experimentelle Würze, die an einem solchen Abend der Physik nicht fehlen darf: Mit dem Felgenkreisel wurde erklärt, was ein Platonisches Jahr ist, mithilfe etwas Chemie erzeugten die Schülerinnen und Schüler den blaue Himmel und das Abendrot im Wasserglas. Abschließend wurde der relativistische Dopplereffekt im akustischen Beispiel vorgeführt und in einem weiteren Experiment erläutert, wie man aus einer rotierenden Flüssigkeit einen Teleskopspiegel bauen kann.
Am Ende der Veranstaltung starteten zwei mit LEDs beleuchtete Wasserraketen in den Bruckmühler Nachthimmel. Und wie das bei Raketenstarts eben so ist, kam die eine weiter als gedacht, die andere beendete ihren Flug vorzeitig.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei unserem Referenten Dr. Josef M. Gaßner für den fesselnden Vortrag, beim AK Technik für die technische Gestaltung der Veranstaltung, beim Mensa – Team für die kulinarische Unterstützung und nicht zuletzt beim Publikum, das durch ihr zahlreiches Erscheinen wieder einmal zeigte, dass die Physik in Bruckmühl lebt.
Andreas Lorenz mit dem Q12-P-Seminar Space Night