Am Montag, dem 29. April 2024, war Prof. Dr. Marcel Tilly von der Technischen Hochschule Rosenheim zu Gast am Gymnasium Bruckmühl. Der Informatik-Professor, dessen Fachgebiete Cloud-Computing, Internet of Things, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 sind, referierte in einem 90-minütigen Vortrag vor Schülerinnen und Schülern der Klasse 11B über Künstliche Intelligenz.
Er zeigte auf, dass KI keineswegs eine Erfindung der letzten Jahre sei, sondern ihre Ursprünge bereits in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts lägen. Beispielsweise wird an Sprach- und Bilderkennungssoftware schon seit vielen Jahrzehnten gearbeitet, viele Algorithmen für moderne KI-Anwendungen existieren also bereits seit langer Zeit. Da KI jedoch neben Algorithmen eine hohe Rechenleistung und große Datenmengen als Input benötige, kam sie erst in jüngster Zeit zum Durchbruch, so Tilly.
In kurzweiliger und witziger Art und Weise diskutierte der Referent mit den Schülerinnen und Schülern darüber, was eine KI eigentlich auszeichnet, nämlich die Fähigkeit des maschinellen Wahrnehmens, des Lernens, des Reasonings (=“Abwägens“) und des Erkennens und Wiedergebens von Sprache. Erstaunt waren die Zuhörer darüber, dass insbesondere auch im Bereich der modernen Software – Entwicklung klassische Programmiertätigkeiten, wie sie früher gelehrt wurden, mehr und mehr durch Deep Learning – Methoden von Maschinen ersetzt werden, einfach weil diese schneller sind, bessere Ergebnisse liefern, weniger personellen Aufwand benötigen und damit Kosten sparen.
Ausgehend von der neuronalen Struktur unseres Gehirns, erklärte Prof. Dr. Tilly sehr anschaulich, wie ein neuronales Netz funktioniert, um zu verstehen, wie eine KI „denkt“ und auf welche Weise sie zu ihren Ergebnissen kommt. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, waren die 90 Minuten gespickt mit anschaulichen Praxisbeispielen, in denen der Vortragende zeigte, wie eine KI beispielsweise zwei Bilder zu einem vereinen kann oder wie man einer browserbasierten KI-Software selbst lernen kann, bildlich zwei Obstsorten voneinander zu unterscheiden.
Abschließend ging Herr Tilly noch darauf ein, wie sich seiner Meinung nach bestimmte Berufsfelder durch KI in den nächsten Jahren verändern werden und welche Bereiche möglicherweise sehr stark vom Einsatz dieser neuen Technologie betroffen sein könnten.
Wir danken Herrn Prof. Dr. Tilly für seinen sehr ansprechenden Vortrag und sein Engagement für unsere Schule, ebenso wie Frau Wedding, die als Mitglied des Elternbeirats den Kontakt zu Herrn Tilly herstellte und damit die Veranstaltung ermöglichte.
Andreas Lorenz